Wer ist BAPP?
Im Sommer haben sich spontan ca. 40 Waiblinger BürgerInnen zum Thema Alter Postplatz zusammengefunden. Wir sind eine sehr verschiedenartige Gruppe, altersmäßig liegen sicherlich 40 Jahre Unterschied zwischen den Jüngsten und den Ältesten. Die politische Zugehörigkeit reicht von CDU, über FDP, SPD bis zur ALi. Allerdings rechnen sich die meisten von uns keiner politischen Gruppe zu.
Warum sind Sie gegen den Verkauf des Alten Postplatzes?
Die Gründe sind so vielfältig wie wir Mitglieder haben. Sie reichen von der emotionalen Verbundenheit mit Waiblingen - "wir wollen kein Klein-Stuttgart", über die kühle Betrachtung des Einzelhändlers - "negativ für mich", bis zur betriebswirtschaftlichen Sicht eines Projektleiters mit Millionenetat – "Verlustgeschäft".
Verweigern Sie sich der öffentlichen Diskussion?
Nein, seit Wochen diskutieren wir jeden Samstag mit den Waiblinger BürgerInnen. Vor Beginn des Bürgerbegehrens haben wir einen Offenen Brief an alle GemeinderätInnen verschickt, ebenso an den Oberbürgermeister. Außer einer allgemeingehaltenen Antwort von der FDP, kam von den Befürwortern des Verkaufs an Matrix keine Antwort.
Sind Ihre Aussagen nicht manchmal irreführend?
Jede unserer Aussagen ist durch offizielle Verwaltungsunterlagen belegbar. Leider sind die Argumente pro Einkaufszentrum in sich widersprüchlich und für den Bürger schwer nachvollziehbar. Z. B. die Kosten, die der Stadt entstehen, entnehmen wir dem Haushaltsplan. Letztlich ist es eine Frage, wie ich die Kosten zuordne. Wenn die Querspangenzufahrt zugebaut wird, sind Straßenbaumaßnahmen am Stadtgraben notwendig. Wie soll das sonst funktionieren. Die Kosten müssen also dem Einkaufszentrum zugerechnet werden. Oder, der Gemeinderat beschließt explizit, dass ein Lebensmittler zulässig ist, um anschließend diesen per Vertrag mit dem Investor wieder zu verhindern. Ist das über die Erstbelegung hinaus überhaupt möglich? Außerdem, was ist an einem Lebensmittler schlimmer als an einem Drogeriemarkt, Textiler oder Schuhgeschäft? Die haben wir doch alle in der Innenstadt.
Sie befürchten negative Auswirkungen auf den Einzelhandel?
Ja, wenn die Kaufkraft sinkt, dann bedeuten neue Einkaufsflächen ein Nullsummenspiel. Jemand gewinnt, ein anderer muss verlieren. Die Frage ist nur wer an welchem Ort. Wer Konkurrenz zu Stuttgart machen will, kann keine Stuttgarter Modelle im Kleinen übernehmen. Das Original ist allemal attraktiver.
Aber wir bekommen doch eine Tiefgarage?
Die positive Ausstrahlung für den Einzelhandel ist gering. Schauen Sie sich das Gebiet am Beinsteiner Tor an. Selbst in unmittelbarer Nähe zur Tiefgarage Marktgasse nehmen die Imbissbuden überhand. Ein sicheres Zeichen für den langsamen Niedergang eines Gebietes.
Wie geht es nach einem NEIN zum Verkauf weiter?
Es gibt weder ein Planungsverbot noch ein Verbot von baulichen Veränderungen für den Alten Postplatz. Aussagen dieser Art sind Panikmache oder engstirnige Verweigerungshaltung. Wir schlagen eine Zukunftswerkstatt vor, geleitet von externen Profis, unter Beteiligung von Einzelhandel und BürgerInnen aus Waiblingen.. Die Situation am Alten Postplatz muss schnellstmöglich verändert werden,abgestimmt mit der Verlagerung der Karolingerschule, ebenso mit dem Grünen Ring Bahnhofstr./Fronackerstr. Wenn keine großflächige Bebauung am Alten Postplatz vorgenommen wird, kann dieser in verschiedenen Abschnitten umgestaltet werden.