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Essbare Stadt – ein Traum, eine Utopie oder wieder so eine verrückte Idee. Öffentliches Grün prägt eine Stadt. Es sollte Erholungsraum und Lebensraum sein. Gepflegte Rasenflächen, Hecken und Beete, Straßenbäume und Kübelpflanzen sind unser bisheriges Verständnis von Öffentlichem Grün. Aber inzwischen machen Begriffe wie „Guerilla Gardening“ und „Urbane Landwirtschaft“ die Runde. Unter „Guerilla Gardening“ versteht man spontanes Aussäen von Pflanzen im Öffentlichen Grün; unter „Urbaner Landwirtschaft“ Zucchini statt Geranien, Gemüse als Dachbegrünung oder Obst von der Fassade. „Urbane Landwirtschaft“ ist ein Bereich, der immer mehr für die Ernährung der „Urbanen Stadtgesellschaft“ notwendig wird, aber auch gegen die Verödung und Verelendung der „Urbanen Siedlungen“ wirksam ist. Und „Essbare Stadt“??

In der Stadt Andernach am Rhein hat 2010 alles angefangen. Auf einer öffentlichen Brachfläche – dem alten Burggraben – wurden auf Initiative von Bürgern von den Stadtgärtnern verschiedene Gemüsepflanzen gesetzt – und es funktionierte. Bürger fingen spontan an, die Fläche zu pflegen, Wildbeikraut zu beseitigen, zu gießen und zu ernten, aber auch neue Pflanzen zu setzen und zu säen. Und Vandalismus – Fehlanzeige. Inzwischen gibt es in vielen Städten Initiativen für eine „Essbare Stadt“; zum Teil gut organisiert, was aber den Verlust des Charmes der Spontaneität bedeutet.

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