Amtsblatt Ausgabe Nr. 25 vom 18.06.2020, Beitrag von Iris Förster:
Klimaschutzteilkonzept – was für ein sperriges Wort zu Erläuterung einer simplen Tatsache: Wir müssen uns richtig ins Zeug legen, um das selbst gesteckte Ziel bis 2030 eine CO2-Reduzierung um 50% gegenüber 2005 zu erreichen. Das macht der von Uwe Schelling im Auftrag der Stadt erarbeitete und nun vorgelegte Bericht überdeutlich.Das größte Potential liegt in der Nutzung erneuerbarer Energien. Derzeit werden in Waiblingen allerdings nur 9% der geeigneten Dachflächen zur Nutzung von Sonnenenergie eingesetzt. Dabei könnten wir auf Waiblinger Hausdächern ein Drittel des erforderlichen Strombedarfs erzeugen.
Wärmedämmung und Heizungserneuerung sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen und der Ausbau von Nah- und Fernwärme kann noch deutlich vorangetrieben werden.
Der Maßnahmenkatalog ist lang: Ein*e (staatlich geförderte) Klimaschutzmanager*in wird eingestellt und soll ein Klimaschutzmanagement auf die Beine stellen. Dazu gehören u.a. Zielvereinbarungen in der Stadt und in den städtischen Gesellschaften. Eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe Energie soll den Klimaschutz in den Fokus rücken. Solaranlagen auf Privatdächern, Gewerbeanlagen und auf städtischen Gebäuden werden ausgebaut bzw. gefördert. Laut nachgedacht wird auch über eine Biogasanlage, die aus dem Grünschnitt des Straßenbegleitgrüns ihre Energie gewinnt. Ein Rohstoff, der bisher komplett außer Acht gelassen wird.
Auch der Öffentliche Verkehr ist Teil der Betrachtung. Hier kommt eine weitere Idee ins Spiel: Auf den Dachflächen von Greenfield Development auf dem Hess-Gelände kann künftig viel Solarstrom erzeugt werden. Diesen könnte man zur Wasserstoff-Erzeugung nutzen. Ideal für eine wasserstoffbetriebene Expressbuslinie. Hat nicht die Bundesregierung ganz aktuell ein Wasserstoff-Strategiepapier entwickelt? Was für eine Chance für Waiblingen!