Stauferkurier Ausgabe September 2015, Beitrag von Monika Winkler:
Die steigende Zahl von Flüchtlingen und die damit einhergehenden Herausforderungen sind das Thema dieser Tage. Mit dem heutigen Kenntnisstand und den hohen Flüchtlingszahlen wäre die Diskussion über den Abriss des Krankenhauses vielleicht anders geführt worden.
Auch Waiblingen bringt nun 120 Personen in der alten Sporthalle des Beruflichen Schulzentrums unter. Der Landkreis und die Stadt führten dazu am 4. September eine Informationsveranstaltung durch. Die Unterbringung in der Turnhalle ist den hohen Flüchtlingszahlen geschuldet, kann nur eine Notlösung sein und ist derzeit für drei Monate geplant. Der Sportunterricht der Schüler ist gewährleistet, eventuell wird der Unterricht in andere Hallen verlegt. Bei der Veranstaltung in der Mensa des Schulzentrums war ich über das Engagement und die Hilfsbereitschaft der dort anwesenden Waiblinger Bürger und Bürgerinnen sehr beeindruckt. Während anderswo gegen geplante Flüchtlingsheime Bedenken und Einwände geäußert werden, gibt es in Waiblingen eine gelebte Solidarität. Die ehrenamtlich Engagierten helfen den Flüchtlingen, sich im Alltag in unserer Gesellschaft zurechtzufinden. Auch wenn das Ehrenamt nicht alles stemmen kann, ist das Engagement beeindruckend.
Es gilt, auch die Ursachen von Krieg und Flucht zu bekämpfen. Die Wirtschaft verdient an den Waffenexporten. Darauf haben wir als Einzelne keinen unmittelbaren Einfluss. Wie jeder von uns mit den Flüchtlingen umgeht, ihnen begegnet und sie aufnimmt, das haben wir jedoch selbst in der Hand.
Bleiben wir eine offene, tolerante Stadt, die die Flüchtlinge Willkommen heißt.